Blasmusik trifft Rock

Der Musik lauschen und ratschen, das war bei Langen Nacht der Musik in Isen geboten, die schon am Nachmittag startete.
© Albert Zimmerer

Isen – Ein voller Erfolg war die „Lange Nacht der Musik“ der Isener Blaskapelle. Sie lockte weit über 700 Zuschauer in den Meindl-Park und weckte Erinnerungen an die legendäre Marktnacht. Das Open-Air-Ambiente offenbarte den ganzen Charme des Geländes am Freizeitheim und war Garant für Party-Stimmung bis weit nach Mitternacht. Fußballfans konnten sich im Fußballer-Stüberl nebenan über den aktuellen Stand beim Championsleague-Finale informieren. „So viel war schon lange nicht mehr los in Isen“, freute sich ein jugendlicher Zuschauer.

Die unterschiedlichen Musikgruppen sorgten nicht nur für einen Wettstreit der Musikstile, sondern auch für ein Gipfel-Treffen der Generationen. Während der Nachmittag mit Blasmusik und Chorgesang zum gemütlichen Ratsch einlud, ging es abends mit Rockmusik made in Isen lautstark zur Sache. Den Anfang machte um 16 Uhr der Blaskapellen-Nachwuchs, dem sich der Kinderchor Isen, der Kirchenchor Isen-Lengdorf und der Gospelchor Lengdorf anschlossen. Ein beeindruckendes Comeback legten der Festchor Isen-Lengdorf und die Liedertafel Isen hin, die jeweils unter neuer musikalischer Leitung pure Lust am Singen versprühten. Die Liedertafel, die heuer ihr 150-jähriges Bestehen feiert, wagte sich erfolgreich nicht nur an „Die kleine Kneipe“.

Gewohnt frech präsentierte sich dACor unter der Leitung von Andrea Traber. Ringsgwandls „Unser Dorf muaß schiacha werdn“ sang man als kleinen Seitenhieb Richtung „Burgamoasta und Gemeinderat“. Was ein gutes Blasorchester drauf hat, demonstrierten anschließend die Veranstalter selbst. Höhepunkt war John Miles „Music Was My First Love“, das durch die „Night of the Proms“ bekannt ist, wo Klassik auf Pop trifft. Wie es klingt, wenn Blasmusik auf Rockmusik trifft, zeigten nach den „Pinklers“ die „Gefälschten Polnischen Papiere“, die in Ersatzbesetzung antraten und die Blaskapellen-Chefin Regina Kellner am Waldhorn verpflichtet hatten. Bei „You Can’t Always Get What You Want“ sang und schwelgte auch das Publikum mit.

Ihre erste im Studio produzierte EP stellte „High Priority“ vor. Die Isener Newcomer überzeugten mit waschechtem Grunge-Sound und kraftvollen Texten. Lob von allen Seiten gab es für „Epos-X“ und ihre „Prophetin“ alias Sängerin Conny Lösel für die selbst komponierten Songs mit deutschen Texten. Bandleader Rainer Pollmann war vom Flair der Langen Nacht der Musik so angetan, dass er diese am liebsten als Dauereinrichtung sähe. Für ausgelassene Stimmung sorgte schließlich „Mad March“ mit ultimativen Partyknallern. Gleich beim ersten Stück „Wenn Inge tanzt“ gab es kein Halten mehr bei den Zuschauern und im lichtdurchfluteten Meindl-Park ging die Post ab. (Albert Zimmerer)

Quelle: merkur.de

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