Andreas Scheibner holte sich mit seinem Alt-Saxophon das Leistungsabzeichen.
Isen–Hätte man darauf wetten können, wer bei der Isener Blaskapelle das nächste Gold holt, er wäre ein sicherer Tipp gewesen. Das heiß begehrte Leistungsabzeichen holte sich erwartungsgemäß Andreas Scheibner mit seinem Alt-Saxophon.
Der 22-jährige Isener tat es damit seinen älteren Brüdern Sebastian (Klarinette) und Florian (Flöte) gleich. Dabei ist die Prüfung an der Musikakademie Marktoberdorf beileibe kein Selbstläufer. Dem Saxophonisten kam zugute, dass er exakt nach dem Frühjahrskonzert seinen Termin hatte und so präpariert war.
Bereits in der Grundschule spielte Andreas Flöte und ließ sich von seinen Brüdern motivieren, in die Blaskapelle einzutreten. Damals war er zehn Jahre alt. Mittlerweile ist er fester Bestandteil des Hauptorchesters. Seine Saxophon-Soli beim Frühjahrskonzert sind den Zuhörern in bester Erinnerung. Er selbst schwärmt für die Band Haindling.
Ein „tolles Erlebnis“ hatte Andreas im Alter von 16 Jahren, als er ein Jahr in South Dakota in den USA verbrachte. Zunächst fühlte er sich „wie ins kalte Wasser geworfen“. Dank der freundlichen Gastfamilie fasste er aber schnell Fuß und lernte viel.
Die meiste Zeit verbringt das junge Talent momentan an der TU München, wo er Mathematik studiert und nächstes Jahr seinen Bachelor-Abschluss ablegt. Für die Feierlichkeiten der Blaskapelle Isen, die heuer ihr 60-jähriges Bestehen begeht, hat der Goldjunge aber genügend Zeit eingeplant. Die nächsten Auftritte sind am Volksfest-Sonntag, 1. Juli, beim musikalischen Frühschoppen und am 21. Juli bei der Langen Nacht der Musik im Meindl-Park. az
Regina Kellner bleibt die Vorsitzende der Blaskapelle Isen. Als Stellvertreter haben die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung Michael Feuerer im Amt bestätigt.
Damit bleibt zum Auftakt des Jubiläumsjahres zum 60-jährigen Bestehen der Blaskapelle die langjährige Vereinsführung im Amt. Neu im Vorstand ist Rebecca Blenninger, die den bisherigen Schriftführer Thomas Stangl ablöst, der ab sofort seinen Bruder Bernhard Stangl bei der Kassenverwaltung unterstützt. Dafür musste allerdings erst eine Satzungsänderung beschlossen werden.
Als Beisitzer wurden Bernhard Lechner, Andreas Seilbeck und Veronika Stangl für die aktiven Mitglieder bestätigt, ebenso wie Franz Kellner und Sepp Hofmann für die passiven. Notenwart bleibt Robert Wenhardt. Neue Kassenprüferin neben Marina Kirschner ist Carina Kellner, die für Florian Nußrainer einsprang. Auch bei der Jugend bleibt alles wie gehabt. Die Jugendsprecher Julia Pollmann und Markus Kellner sowie Schriftführer Sebastian Hibler wurden wiedergewählt.
Die Berichte des Kassenverwalters und der Vorsitzenden brachten viel Positives zu Tage. Mit 310 Aktiven und Passiven konnte die Blaskapelle das hohe Mitglieder-Niveau halten und hatte mit 75 Auftritten nur fünf weniger wie im Rekordjahr 2016. Mit zehn abgelegten Leistungsabzeichen hatte man gleich viele silberne und bronzene wie im Vorjahr, allerdings keines in Gold.
Für das Festjahr plant die Blaskapelle zwar keinen großen Festakt, aber mehrere Veranstaltungen, die es in sich haben. So findet am Volksfestsonntag nach dem Festgottesdienst ein musikalischer Frühschoppen im Festzelt statt, bei dem verschiedene Ensembles auftreten. Weiter geht es am 21. Juli mit der „Langen Nacht der Musik“ im Meindlpark und am 23. September mit der „Bergmesse“ an der Hubertuskapelle. Zum Abschluss gibt es einen Bayerischen Abend im Klement-Saal, der am Freitag/Samstag, 26./27. Oktober, stattfindet. Als „Zuckerl“ für das Festjahr präsentierte Kellner schließlich einen Auto-Anhänger für Gerätschaften, den Jubiläumskalender und die Blaskapellen-Bierfuizl.
Für ihr 60-jähriges Jubiläum, das im nächsten Jahr ansteht, hat sich die Blaskapelle Isen etwas Besonderes ausgedacht.
Isen –Anstatt eines großen Festakts, planen die Verantwortlichen ein paar kleinere Veranstaltungen, wie Vereinsvorsitzende Regina Kellner jetzt bekannt gab.
Eines der Projekte ist die „Lange Nacht der Musik“, die am 21. Juli um 20 Uhr im Meindlpark am Freizeitheim stattfinden soll. Als Teilnehmer erwünscht seien Isener Musiker und Bands, egal welcher Stilrichtung, sagte Kellner. Fest zugesagt haben bereits der Festchor Isen-Lengdorf, die Liedertafel, Andrea Trabers d’Acor und die Westacher Sänger, sowie die Rockbands „Gefälschte Polnische Papiere“, EposX, Mad March und die Pinklers. Den Startschuss gaben die Verantwortlichen bei einem ersten Treffen aller Beteiligten im Gasthof Klement.
Vereinbart wurde, dass alle ohne Gage auftreten und der Eintritt frei ist. Schnell wurde deutlich, dass die organisatorischen Fragen erst bei einem Ortstermin im Frühjahr endgültig geklärt werden können. Eins ist aber klar: Die Bewirtung übernimmt die Blaskapelle Isen selbst.
Über 100 Mitwirkende hatte das Kirchenkonzert in der Isener Pfarrkirche.
Isen – Weit über 100 Mitwirkende aus Isen und Lengdorf gestalteten in der Isener Pfarrkirche St. Zeno ein Kirchenkonzert, das den Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die von Regina Kellner angekündigten Gänsehaut-Momente kamen nicht zu kurz.
Unter der Gesamtleitung von Regina Gaigl musizierte die Blaskapelle Isen gemeinsam mit Kirchenchor, Gospelchor, Festchor und dACor. Schon das Eröffnungslied „Rise of a Firebird“ von Steven Reinecke untermauerte musikalisch das Thema des Abends, denn der Feuervogel Krieg spielt immer eine Rolle, wie Bernhard Schweiger anmerkte.
Der Gemeindereferent führte souverän durch das Programm und stellte die Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt. Der Mensch solle nicht mit Gott hadern, sondern müsse zur Einsicht kommen: „Besser ist Frieden!“ Das erste Chorlied „Wo Menschen nicht vergessen“ machte Hoffnung, denn „wo Menschen sich verbinden, den Hass überwinden, da berühren sich Himmel und Erde“.
Den Hauptteil des Konzertes bildete „The Armed Man“ von Karl Jenkins. Die 1999 entstandene Komposition des Waliser Musikers beeindruckte mit einem selten gehörten Klangvolumen. Vor allem das Titel-Lied und das Schlussstück „Better is Peace“ zeigten Chorgesang und Blasmusik in vollkommener Symbiose und ließen das Publikum staunen.
Auch das Sanctus mit bedrohlichen Pauken und rhythmischem Kanon-Gesang lässt sich am besten mit dem Adjektiv „bombastisch“ beschreiben.
Zuvor hatte der Viergesang mit Rosi Obermaier, Lorenz Gömbi, Regina Kellner und Thomas Stangl das anspruchsvolle Kyrie scheinbar mühelos gemeistert. Den ganzen Irrsinn des Krieges machte der Feldpostbrief von Anton Manseicher aus dem 1. Weltkrieg deutlich, den Schweiger vorlas. Mucks- mäuschenstill wurde es am Ende, als auf einmal das Läuten der Kirchenglocke als Friedensglocke zu hören war. Ein schöner Abschluss für ein besonderes Kirchenkonzert.
Seit vielen Jahren musiziert die Blaskapelle Isen in der Oberstufe und glänzt bei ihren jährlichen Frühjahrskonzerten nicht nur mit traditioneller Blasmusik, sondern auch mit anspruchsvoller symphonischer Blasmusikliteratur. Oftmals stöhnten da die Musiker im Schlagzeugregister auf, wenn Dirigentin Regina Gaigl neue Noten austeilte und sie mit einem Blick feststellten, dass es der Komponist oder Arrangeur mit der Anzahl und Vielfalt der Töne in den Paukenstimmen wieder einmal besonders gut gemeint hat. Mit den bisher vorhandenen drei Konzertpauken, war es oftmals nur mit viel Trickserei möglich, die Literatur entsprechend umzusetzen. Manchmal mussten auch bestimmte Passagen auf drei Pauken umgeschrieben werden. Doch mit derartigen Behelfsmethoden ist nun Schluss. Im Rahmen der Crowdfunding-Aktion der VR-Bank Erding eG „Viele schaffen mehr“ wurde nun für die dringend benötigte vierte Konzertpauke und ein neues Tenorsaxophon gesammelt. Insgesamt spendeten die Crowdfunder EUR 12.588 und erreichten damit die für die Bezuschussung notwendige und im Vorfeld anvisierte Grenze in Höhe von EUR 5.000, sodass die Genossenschaftsbank nochmals 20 %, also EUR 2.600, drauf legte. Nun verfügt die Blaskapelle über die für ein symphonische Blasorchester erforderliche Anzahl der Pauken und das neue Tenorsaxophon komplettiert den Saxophonsatz der Blaskapelle. Im Rahmen der Spendenübergabe bedankten sich die Vertreter der Blaskapelle Isen Regina Kellner (1. Vorstand) und Michael Feuerer (2. Vorstand) herzlich bei Björn Vogt, der bei der VR-Bank Erding für die Organisation der Aktion „Viele schaffen mehr“ verantwortlich ist.